„Tief im Ebersberger Forst schaltet Klaus Breindl plötzlich einen Gang hoch. Dabei ist der 69-Jährige ein lammfrommer Autofahrer: lieber zehn Stundenkilometer zu langsam als zu schnell, zeitiges Blinken und Schulterblick beim Abbiegen – jeder Fahrlehrer wäre stolz. Jetzt aber, der Blick klebt weiter diszipliniert auf der Strecke, wird der Mann mit den Lachfältchen hinter der Nickelbrille laut.
Während er im roten Corsa mit 90 Richtung Norden rollt, kommt er emotional auf Touren. „Welche Orgien allein fürs kreuzungsfreie Abbiegen gebaut werden!“, ärgert er sich. Breindl hat in der deutschen Volksseele eine kollektive Gewissheit ausgemacht, so nennt er das. Sie lautet: „Ein Auto hat man!“ Der Vaterstettener rüttelt seit 30 Jahren an dieser Gewissheit, so fest er kann.
Klaus Breindl ist so etwas wie der Autoteiler-Guru schlechthin, nicht nur im Landkreis Ebersberg, sondern bayern- und vielleicht bundesweit. Er hat angeschoben, dass mittlerweile 25 Autoteiler-Autos durch seine Heimatgemeinde rollen. Dass es im Landkreis Ebersberg zehn weitere Vereine gibt, was die Region zum Autoteiler-Mekka macht. Dass sie das Vaterstettener Konzept in Traunstein, Kaufbeuren oder Amerang übernommen haben. Ein augenscheinliches Paradoxon: Breindl schickt so viele Autos auf die Straße, wie er kann, damit es in der Summe weniger werden.“
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